Bwoom-Contemporary
Galerie für zeitgenössische, moderne Kunst aus Afrika /
Gallery of Contemporary Fine African Art 

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Ahadsi Didier A. Ahadsi Biografie
Ahadsi Amevi Didier

 * 1970 in Vogan, Togo / lebt und arbeitet in Lomé, Togo
Foto: 

Herkunft: Didier Ahadsi entstammt einer grossen Familie aus dem Volk der Ewe und wuchs zusammen mit drei Halbbrüdern sowie vier Halbschwestern in Vogan, etwas nördlich von Lomé, auf. Sein Umfeld war von der Landwirtschaft geprägt, auch seine Eltern waren in diesem Bereich tätig. Seine Geburtsstadt Vogan ist zudem vom Vodoon-Kult geprägt, der -neben der christlichen Religion- auch gegenwärtig noch sehr bedeutend ist.

Schulbildung / erste Blechfiguren: Didier Ahadsi besuchte 5 Jahre die Volksschule, in dieser Zeit fertigte er nebenbei erste dekorative Arbeiten aus Dosenblech die er gelegentlich auf dem Markt in Vogan verkaufen konnte. Früh leistete Ahadsi damit einen Beitrag zum eigenen Lebensunterhalt, damit waren bereits diese ersten Arbeiten -meist als Spielzeug gedacht- weit mehr als lediglich Zeitvertreib.

Erster Beruf: Entdeckt wurde Ahadsi's handwerkliches Talent frühzeitiv von einem Onkel, der ihn einlud als Lehrling in seiner Werkstatt zu arbeiten; sein Onkel betrieb einen Betrieb für Autoreparaturen und Karosseriebauarbeiten in Lomé. 
Ahadsi erlernte den Beruf des Karosseriebauers in 7 Jahren, erst nach 2 weiteren Gesellenjahren erhielt Ahadsi den begehrten Gesellenbrief bzw. sein Diplom. Die lange Lehrzeit erklärt sich dadurch, dass in Togo eine vollwertige Berufsausbildung mit abschliessendem Diplom keine Selbstverständlichkeit ist und vom Lehrherrn ein entsprechendes Entgegenkommen seiner Lehrlinge erwartet wird. 
Anschliessend vervollkommnete Ahadsi seine Fähigkeiten bei verschiedene anderen Karosseriebaubetrieben um dann nach relativ kurzer Zeit eine eigene Werkstatt zu eröffnen; diese hatte jedoch mit erheblichen Anlaufschwierigkeiten zu kämpfen da die erhoffte Anzahl an Aufträgen in wirtschaftlich schwieriger Zeit ausblieb und auch die Zahlungsmoral der wenigen Kunden zu wünschen übrig liess.

Renaissance der Blechskulptur:Ahadsi besann sich nun auf seine alte, autodidaktisch angeeignete Kunst der früheren Blechfiguren zurück, zumal sich in der langen beruflichen Phase seit der Schulzeit seine Kenntnisse und Kunstfertigkeiten der Blech- und Metallbearbeitung  höchst professionell weiterentwickeln konnten. Anders als in der Zeit als Schüler, in der er sich auf das relativ leicht zu bearbeitende Material der Konservendosen beschränken musste, konnte Ahadsi seine Ideen nun auch unter Verwendung von langlebigen und hochwertigen Karosserieblechen umsetzen, zumal ihm nun erstmalig auch die hierfür notwendigen Spezialwerkzeuge zur Verfügung standen.
Sehr bald wurden seine neuen Figuren nachgefragt und es kamen sogar kleine Aufträge, interessanterweise sogar gelegentlich mit beabsichtigtem rituellem Verwendungszweck der bestellten Figuren. Ahadsi's Kunst hält somit sicher eine ihrer Wurzeln in der traditionellen afrikanischen Kunst verankert (traditionelle Kunst bezogen auf die religiöse Zweckgebundenheit, einige dieser Werke sind somit, nach der Überführung in den Kult, nach europäischem Verständnis authentische Originale der klassischen afrikanischen Kunst). Hauptsächlich entstanden aber wohl dekorative Stücke in dieser Zeit, humorvolle Objekte die stilistisch vorerst noch auf den Markt für Touristen fokussiert waren.

Die Entdeckung: Im Jahre 2002 wurde der Sammler und Ethnologe Karl-Heinz Krieg während eines Aufenthalts in Lomé auf Didier Ahadsi aufmerksam und war sofort von seinem Talent und dem Ausdruck seiner frühen, noch recht einfachen Werke überzeugt. Vor Allem durch Karl-Heinz Krieg wurde Ahadsi zu seinen ausgefalleneren, höchst anspruchsvoll gestalteten Werken der Gegenwart inspiriert und durch Ankäufe gefördert. Dies löste wohl auch den wichtigen Prozess der Hinwendung zur bildenden Kunst aus, der zuvor unter dem Druck des Geldmangels -und der daraus resultierenden Auslegung auf schnelle günstige Verkäufe an Touristen- überlagert und sogar blockiert war.
In der Folge, ab 2002, konnte Didier Ahadsi, durch mehrere Ausstellungen und Galerievertretungen, den Anschluss an den europäischen und aussereuropäischen Kunstmarkt erlangen; seine Werke erfreuen sich seitdem steigender Beliebtheit und Nachfrage, ein Umstand der längst das freie Kunstschaffen zu Ahadsi's Haupttätigkeit hat avancieren lassen.

Gegenwart und Ausblick: Didier Ahadsi stellt sehr hohe Anforderungen an die Qualität und Authentizität seine Arbeiten und beschäftigt daher -nach eigenen Aussagen- meist nur einen bis zwei Mitarbeiter, diese zudem jedoch nur für die anfallenden Nebenarbeiten (Grundierung, Schleifarbeiten, Grobzuschnitte). Niemand sonst kann die besonderen Anforderungen Ahadsi's auch nur annähernd erfüllen, alle wichtigen Gestaltungsprozesse liegen somit in der Hand des Künstlers und limitieren damit die Stückzahlen der entstehenden Werke.
Besonders in Japan finden Ahadsi's Werke zunehmend stärkere Verbreitung und begeistern immer mehr Sammler, in Europa stammen die Interessenten bislang hauptsächlich aus Deutschland, auch aus dem Sammlerumfeld der traditionellen afrikanischen Kunst. Ahadsi's Potential ist damit bei Weitem nicht erschöpft und lässt eine positive zukünftige Entwicklung bereits erahnen...

Vergl. Lit.: Togo Direkt, Didier Ahadsi aus der Sammlung Karl-Heinz Krieg, Völkerkundesammlung der Hansestadt Lübeck, 2007


Ausstellungen (Auswahl):

Togo direkt. Didier A. Ahadsi – Zeitgenössische Kunst aus Afrika 
Zeughaus Völkerkundesammlung, Lübeck, Deutschland 2007


Togo Lomé - Didier /
Open Art Gallery, Borken, Deutschland 2009


Mbongeni Buthelezi und Didier A. Ahadsi: Recyclingkunst aus Afrika,
Kulturverein Zehntscheuer, Rottenburg am Neckar, Deutschland 2009

La Vie d'Afrique aujourd'hui (Life in Africa Today), an exhibition by Didier Ahadsi, ELTTOB TEP, Tokyo, Japan 2011                        

Afrikas Moderne im Spiegel der Generationen /

Haus der Völker, Schwaz, Tirol, Österreich 2011 / 2012
 
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